Präsident Thomas S. Monson ist der gegenwärtige Prophet der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzen Tage. Die Mitglieder werden auch Mormonen genannt. Ehe Präsident Monson Prophet war, war er ein Apostel. Ein Apostel dient unter der Leitung des Propheten mit weltweiter Verantwortung. In dieser Zeit besuchte er Deutschland. Sein Begleiter auf dieser Reise war Dieter F. Uchtdorf, der heute ein Mitglied der Präsidentschaft der Kirche ist. Präsident Monson fragte ihn nach einem ehemaligen örtlichen Führer namens Michael Panitsch. Bruder Panitsch war einer der Pioniere der Kirchenorganisation in Deutschland.. Präsident Uchtdorf erklärte, dass der Mann nun bettlägerig sei.
Präsident Monson entschied, das er den Mann besuchen wollte, doch Präsident Uchtdorf, der wusste, dass Präsident Monson eine Fußoperation hinter sich hatte und Schmerzen beim Gehen hat, wies darauf hin, dass das keine gute Idee ist. Bruder Panitsch lebte im fünften Stock und es gab keinen Fahrstuhl. Präsident Monson war nicht besorgt und beharrte darauf, den Mann zu besuchen, mehr als auf die Stadtrundfahrt. Er musste alle paar Stufen anhalten, um sich auszuruhen, doch machte er den gesamten fünf-Etagen-Aufstieg ohne sich zu beschweren und hatte einen schönen Besuch bei dem Mann.
Präsident Monson erhält oft Anfragen nach persönlichen Besuchen von Menschen , die leiden oder im Sterben liegen. Seine Sekretäre versuchen oft, diese Anfragen vor ihm abzuschirmen, denn sie wissen, dass er jeden möglichen Augenblick dafür nutzen würde. Eines Tages jedoch wurde ihm eine Nachricht von einer sterbenden Frau überreicht, die nach einem Besuch von ihm verlangt hat, weil er ihr Lieblings-Kirchenleiter war. Es gab keine Möglichkeit, den Besuch in seinen Terminplan einzufügen, den jeder Moment war schon verplant, doch irgendwie ging Präsident Monson diese Bitte nicht aus seinen Kopf. Er fühlte sich unbehaglich, obwohl er dieser Frau noch nie begegnet war. Am nächsten Tag stieg er in sein Auto, kaufte ein Geschenk und fuhr eine weite Strecke in das unbekannte Gebiet, wo die Frau wohnte. Als er ankam, war die Frau halb bewusstlos. Sie lag in einem Zimmer mit einem gerahmten Bild von Präsident Monson. Er nahm ihre Hand und sprach mit ihr, ein Monolog, da sie in keinster Weise antworten konnte. Jedoch war ihr Sohn sicher, dass sie wusste, wer er war und dass sie verstand, was er sagte. Sie starb neun Stunden später.
President Monsons lebenslanger Dienst wurde in der Kindheit vorbereitet. Seine Eltern waren herzliche, gebende Leute. Sie lebten in der Nähe der Bahngleise und heimatlose oder flüchtige Menschen kamen oft an ihre Tür und baten um etwas zu essen. Seine Mutter brachte sie immer in die Küche und machte ihnen ein Butterbrot und gab ihnen ein Glas Milch geradewegs an ihrem Tisch. Jeden Sonntag wurde von ihm erwartet, dass er seinem bejahrten Nachbarn eine Platte Essen brachte, ehe er selbst mit seinem eigenen Sonntagsessen beginnen konnte. Es war ihm niemals erlaubt, damit zu warten, bis er selbst gegessen hätte, und von dieser Erfahrung lernte er, andere vor sich selbst zu setzen.
Präsident Monson ist wohl bekannt für seinen Dienst an seinen Mitmenschen. Obwohl er eine weltweite Kirche von Millionen führt, verliert er niemals die Tatsache aus den Augen, dass jeder in der Kirche individuell ist, und hält immer Ausschau nach Gelegenheiten, diesen einzelnen zu dienen.