Manchmal erstrahlt kein Licht am Ende des Tunnels, und kein Morgengrauen folgt dem Dunkel der Nacht.
Wir wähnen uns umgeben von Schmerz, weil ein Herz gebrochen ist, von Enttäuschung, weil ein paar Träume geplatzt sind, und von Verzweiflung, weil die Hoffnung geschwunden ist. Wir stimmen in die flehentliche Frage aus der Bibel ein: „Gibt es denn keinen Balsam in Gilead?“ (Jeremia 8:22.) Wir neigen dazu, unser eigenes Unglück durch das verzerrte Prisma des Pessimismus zu betrachten. Wir fühlen uns verlassen, untröstlich, allein.
Wie können wir ein Fundament legen, das stabil genug ist, derartigen Wechselfällen des Lebens standzuhalten? Wie können wir uns den Glauben und das Zeugnis bewahren, die wir brauchen, um die Freude erfahren zu können, die den Glaubenstreuen verheißen ist? Wir müssen uns unablässig und beständig bemühen….
Ich möchte Ihnen drei Ratschläge mitgeben, die uns in unserem Streben helfen können.
Erstens: Festigen Sie Ihr Fundament durch das Gebet. „Der Seele Wunsch ist das Gebet, in Freude wie in Schmerz.“ („Der Seele Wunsch ist das Gebet“, Gesangbuch, Nr. 94.)
Pflegen wir im Gebet doch wirklich Zwiesprache mit unserem Vater im Himmel! Wir können mit unseren Gebeten schnell der Wiederholung verfallen und ständig Worte sagen, über die wir uns kaum oder gar keine Gedanken gemacht haben. Wenn wir uns vor Augen halten, dass jeder von uns buchstäblich ein Geistsohn, eine Geisttochter Gottes ist, fällt es uns nicht schwer, uns ihm im Gebet zu nahen. Er kennt uns; er liebt uns; er weiß, was für uns am besten ist. Sprechen wir doch aufrichtige Gebete, die eine Bedeutung haben; sprechen wir unseren Dank aus und bitten wir um das, was wir nach unserem Gefühl brauchen. Hören wir gut zu, damit wir seine Antworten erkennen, wenn sie gegeben werden. Wenn wir dies tun, werden wir gestärkt und gesegnet. Wir lernen Gott kennen und erfahren, was er sich für uns wünscht. Wenn wir ihn kennen, wenn wir seinem Willen vertrauen, dann wird unser Fundament des Glaubens gefestigt. Wenn jemand von uns sich den Rat, immer zu beten, noch nicht so zu Herzen genommen hat, ist jetzt der beste Zeitpunkt, damit zu beginnen. Von William Cowper stammt der Satz: „Es bebt der Satan, wenn er sieht: Ein schwaches Menschlein betend kniet.“ (In William Neil, Hg. Concise Dictionary of Religious Quotations, Seite 144.)
Mein zweiter Ratschlag: Befassen wir uns mit den heiligen Schriften und sinnen wir „Tag und Nacht darüber [nach]“, wie der Herr uns im Buch Josua auffordert (Josua 1:8).
Wenn wir dem Schriftstudium jeden Tag Zeit widmen, festigt das zweifellos unser Fundament des Glaubens und unser Zeugnis von der Wahrheit….
Meine dritter Ratschlag, was ein stabiles Fundament des Glaubens und das Zeugnis betrifft, hat mit Dienen zu tun.
(Thomas S. Monson, “O fest wie ein Felsen,” Liahona, Nov 2006, 62, 67–6.)